19.6.2022
Ganmukhuri – Kartvani, Georgien
Km: 150
Km Total: 16’620
Unser Morgenspaziergang besteht lediglich aus wenigen hundert Metern dem Strand entlang bis wir am Zaun mit dem Schild „Entry denied“ (Eintritt untersagt) ankommen. Die Grenze zu Abchasien.
Abchasien:
Die Regionen Abchasien und Südossetien (20% von Georgien) sind seit dem 5-Tage-Krieg 2008 unter russischer Kontrolle. Abchasien (250'000 Einwohner) ist eine Region im Süden des Kaukasus (am Schwarzen Meer), die sich selbst als unabhängigen Staat betrachtet und sich faktisch autonom regiert. Völkerrechtlich gilt Abchasien allerdings als Teil Georgiens. Die Einwohner von Abchasien wollen jedoch nicht zu Georgien gehören und autonom sein. Die Autonomie wird fast nur von Russland anerkannt. Abchasien hängt jedoch am Tropf Russlands, wirtschaftlich wie militärisch. Mehr zu diesem interessanten Thema und den Kriegen in 1992/93 sowie 2008 findet ihr im Internet.
Weiter mit Fahrt. Die Strasse Richtung Swanetien, Richtung grosser Kaukasus, beginnt anzusteigen und schon bald machen wir einen kleinen Zwischenstopp.
Enguri Staudamm:
Einer der Zehn höchsten Staudämmen der Welt. 271m Hoch! Der Enguri-Damm wurde 1988 nach 20 Jahren Bauzeit fertiggestellt! Das Wasserkraftwerk liefert 40% des gesamten Stroms für Georgien.
Ein weiterer Teil des Stroms kommt von anderen kleineren Wasserkraftwerken und der Rest wird importiert von Russland. Nun zum Clou dieses Kraftwerkes. Der See und die Mauer liegen in Georgien. Das Wasser geht nun durch einen 15km langen Tunnel und die Turbinen liegen im Russisch besetzen Abchasien! Da beide Seiten voneinander abhängig sind, bekommt Georgien weiterhin Strom und Abchasien erhält den Strom gratis.
All diese Infos bekommen wir während einer Führung (zu dritt) von der jungen Georgierin Mary!
Es geht weiter entlang dem tosenden, dunkelgrauen Enguri Fluss tiefer und tiefer ins wunderschöne, grüne Enguri Tal. Wir erreichen unser heutiges Ziel Mestia nicht.
Einer der Gründe ist eine Baustelle wo Geröll und Steine abgetragen werden, und wir eine knappe Stunde mit warten und plaudern mit anderen Touristen verlieren. Zudem sehen wir gegen 20:00 Uhr einen flachen Platz an der Strasse mit wunderbarer Rundumsicht auf etliche Berge. Da es kaum mehr Verkehr hat, verbringen wir hier die Nacht.
20.6.2022
Kartvani – Mestia, Georgien
Km: 30
Km Total: 16’650
Wunderbare Aussicht auf die Berge während dem Frühstück. So beginnt ein guter Tag :-).
Nur noch 30 km auf einigermassen brauchbarer Strasse und wir kommen im äusserst touristischen Bergdorf Mestia an. Da wir Wäsche machen müssen (eine Trommel ist bereits in unserer hauseigenen Weithalstrommelwaschmaschine), suchen wir einen Campingplatz.
Der erste, obwohl gut bewertet auf Park4Night, gefiel uns überhaupt nicht! Eng und eingepfercht! Aber nebenan hat es ja auch einen Campingplatz (keine Bewertungen), also fragen wir nach. Und siehe da, wir können auf einer schönen Wiese nächtigen, vor dem Haus mit freier Aussicht und viieeel Platz :-). So stehen wir völlig frei auf offener Wiese während beim Nachbar vier Wohnmobile ohne Aussicht eingepfercht sind. Jedem das seine!
Jetzt eine freudige Überraschung. Das 11-jährige Mädchen vom Campingplatz bringt uns ein Willkommensgeschenk. Eine kleine Halskette und eine Zeichnung von unserem Camper auf ihrem Platz. Die Zeichnung ist so süss und detailgetreu, dass sogar die T-Shirts an der Wäscheleine am Camper die richtigen Farben haben :-).
Da der Wetterbericht nur noch heute und morgen Sonne meldet, entschliessen wir uns kurzerhand für einen Nachmittagsausflug mit der Gondelbahn zum Hatsvali Skigebiet, wo wir ein paar Stunden am Bergkamm entlang wandern und eine tolle Aussicht auf Mestia und Umgebung haben.
21. – 23.6.2022
Mestia, Georgien
Direkt vom Campingplatz aus starten wir um 6 Uhr morgens unsere Wanderung. Im Dorf ist es noch still, abgesehen von fleissigen Leuten, die bereits in ihren Gärten arbeiten. Wir werden nicht geschont, die Wanderung beginnt mit einem steilen dreistündigen, und 1000 Höhenmeter zu bewältigenden Anstieg. Zum Glück werden wir ein bisschen abgelenkt von unseren drei „Guide-Hunden“, Blue, Sheriff und Nose, die sich uns kurz nach dem Dorf angeschlossen haben :-).
Sobald wir die erste Etappe bewältigt haben und wir ins waldlose Alpgebiet kommen, eröffnet sich uns bereits ein tolles Bergpanorama. Der Duft der gelben Azalee und der vielen Alpenkräuter beschwingt uns noch zusätzlich. Entlang von blumenreichen Wiesen führt der Weg nun ein Stück über eine Schotterstrasse, die auch von vielen Tourbüslis genutzt wird, die zu den weiter oben gelegenen Koruldi Seen fahren.
Wir verlassen die Strasse schon bald wieder, wandern gemütlich einer langen leicht ansteigenden Flanke entlang, passieren einen noch schneegefüllten breiten Graben und nehmen schlussendlich die letzten 600 Höhenmeter zum Guli-Pass in Angriff. Zum Glück kommen uns während des Aufstiegs drei Franzosen entgegen, so wissen wir endlich, dass der Pass auch wirklich begehbar ist… Auch unsere treuen tierischen Begleiter freuen sich über die Begegnung, haben sie doch nach über vier Stunden Aufstieg und 1400 Höhenmeter doch langsam genug und nehmen nun gerne mit den Franzosen den Rückweg in Angriff. Wir hatten schon ein wenig Sorge, dass wir die Hunde mit dem Taxi zurück nach Mestia nehmen müssen ;-). Wir kämpfen uns weiter den steilen Hang hinauf, bald verliert sich der Pfad unter den Schneeresten und wir suchen uns den bestmöglichen Weg hinauf zum Sattel.
Von dort nochmals ein kurzer Aufstieg und dann: Endlich geschafft! Willkommen auf dem 2954 m hohen Guli-Pass! Die Strapazen haben sich gelohnt, wir geniessen eine fantastische Rundumsicht über die Berge Oberswanetiens und den leider wolkenverhangenen Doppelgipfel des Ushbas, einer der bekanntesten Berge des grossen Kaukasus. Doch natürlich ist unsere Wanderung hier nicht zu Ende. Der Abstieg führt uns ins Becho-Tal, durch einen weissen Teppich blühender Kaukasus-Alpenrosen. Ein Traum!
Leider schlägt das Wetter langsam um. Gerade als wir einige leerstehende Hirtenhütten erreichen, fängt es an zu regnen und wir können uns dort unterstellen. Bald darauf kommen zwei Einheimische daher, die uns unbedingt mit ihren Pferden ins Tal bringen möchten. Wenn wir dann auch noch ihren Taxidienst zurück nach Mestia in Anspruch nähmen, wäre der Pferderitt sogar kostenlos :-). Wir lehnen dankend ab, obschon der Taxidienst nicht ganz abwegig wäre, da wir noch keine Ahnung haben, wie wir zurück nach Mestia kommen. Der Regen lässt nach und wir nehmen das letzte Stück unserer Wanderung in Angriff. Zusammen mit einer riesigen Kuhherde treffen wir im Talgrund, in der Nähe des Dorfes Maseri, ein. Wir setzen uns an den Strassenrand und probieren unser Glück mit Autostopp. Leider herrscht nicht gerade reger Verkehr… Vielleicht hätten wir doch den Taxidienst des Pferdeführers annehmen sollen ;-). Nach einer erfolglosen halben Stunde geht’s für uns erst Mal zu Fuss weiter. Nach etwa 10 Minuten nimmt uns ein netter Herr mit bis an die Hauptstrasse. Und eine halbe Stunde später sitzen wir in einem anderen Auto, dass uns nach Mestia mitnimmt. Glücklich aber hundemüde kommen wir um ca. 19.30 in Mestia an, gerade richtig für ein leckeres Abendessen in einem der vielen Restaurants. Die nächsten beiden Tage sind wie prognostiziert relativ regnerisch. Wir erholen uns von der Wanderung und erkunden das Dorf Mestia, die „Hauptstadt“ von Oberswanetien.
Das Wahrzeichen der Region sind sicherlich die swanetischen Wehrtürme, die Überreste einer einzigartigen Verteidigungsstruktur aus dem frühen Mittelalter. Die 20-25 Meter hohen Türme wurden meist direkt an die Wohnhäuser gebaut und sollten vor Feinden und Naturkatastrophen schützen, gleichzeitig dienten sie als Signaltürme und Wachposten. Auf jeder Seite hat der Turm Schiessscharten. Aber nicht nur vor externen Feinden, sondern auch vor verfeindeten Familien wurde hier Schutz gesucht. Bis vor 100 Jahren waren Blutrachen hier nicht selten. Auch waren die Swanen als gute Kämpfer bekannt. Aufgrund dessen sowie der abgelegenen Region wurden Schätze aus dem Tiefland hier von Invasoren in Sicherheit gebracht. Ganz interessant ist auch, dass die Swanen bis heute eine eigene Sprache haben, die jedoch für die übrigen Georgier nicht zu verstehen ist. Bei unserem Dorfspaziergang besuchen wir das Geburtshaus des bekannten georgischen Bergsteigers Mikhail Khergiani aka „Rock Tiger“, wo es ein kleines Museum über sein Leben als Alpinist gibt. Auch ganz spannend ist das traditionelle zweistöckige Wohnhaus. Im Erdgeschoss lebten die Bewohner samt Viehbestand, der erste Stock diente zur Lagerung von Heu. Das Highlight des Museumsbesuchs war jedoch die Besteigung des angebauten Wehrturms. Uns hätte die Aussicht vom obersten Stock des Wehrturms eigentlich bereits gereicht, doch der Museumswächter besteht darauf, dass wir bis aufs Schindeldach steigen :-). Auch ein ideales Schlechtwetterprogramm ist ein Kinobesuch. Ja, es gibt tatsächlich ein Kino in Mestia (und übrigens auch in Ushguli)! Allerdings ist die Filmauswahl ziemlich beschränkt: 5mal am Tag wird der gleiche Film gezeigt und dies seit ca. 5 Jahren ;-). Natürlich ist es kein richtiges Kino, sondern einfach ein Raum mit einem Projektor und ein paar Stühlen und Sesseln. Der gezeigte Film „Dede“ wurde im nahegelegenen Dorf Ushguli gedreht, der Heimat der Autorin und Regisseurin, und handelt um das Schicksal einer jungen Frau, die sich gegen die Tradition der arrangierten Ehe auflehnt. Auch alte Bräuche wie Brautentführungen und tödliche Familienfehden werden im Film thematisiert. Wir fanden den Film ganz spannend und der Kinobesuch lohnt sich auf jeden Fall.
Während unseres Aufenthalts auf dem Campingplatz werden wir Zeuge der georgischen Gastfreundschaft. Die sehr liebenswerte Besitzerin bringt uns jeden Tag etwas aus ihrer Küche: Chachapuri (georgischer Käsekuchen), Joghurt oder frisch gemolkene Milch. Die Familie besitzt übrigens eine Kuh, die frei im Dorf herumläuft, abends von alleine zurückkommt, dann muhend am Zaun steht und in ihren Stall will! Was uns allerdings traurig stimmt, ist die Tatsache, dass wir den Campingplatzbesitzer während der drei Tage unseres Aufenthalts zweimal sturzbetrunken angetroffen haben...
24.6.2022
Mestia – Ushguli, Georgien
Km: 50
Km Total: 16’700
Man könnte die 50 km nach Ushguli auch in einem bekannten 4-Tages Trekking absolvieren, da aber das Wetter schlecht ist, nehmen wir doch lieber die Strasse und fahren hoch :-). Durch das enge Tal geht’s von 1400m auf 2100m hoch. Eine verlassene aber wunderschöne Bergregion, wo nur ab und zu noch ein paar Häuser stehen.
Die Strasse ist anfangs gut, wird jedoch auf den letzten 15 km zur mühsamen Holper-Schlamm-Stein-Strecke. Zwei Kilometer vor Ushguli stehen wir vor einem Abzweiger. Links, die halbwegs gute Strasse; rechts ein kleiner unwegsamer Weg, der in den untersten der drei Ushguli-Weiler geht. Da ein neuerer Wegweiser mit „Right Way“ nach rechts zeigt, fahren wir als anständige Bürger natürlich rechts! Schlechte Idee, denn wir landen kurz darauf in einem engen Gässchen, eingequetscht zwischen einem Zaun, einem Gebäude und einer runterhängenden Stromleitung. Wir quetschen uns zentimetergenau hindurch und stehen wenige Meter später wieder an. Ein LKW steht im Weg. Aus einem Haus kommt ein Mann, erklärt uns, dass der Fahrer nicht da sei und fragt ob ich den LKW selber beiseitestellen wolle. Wir lassen es doch lieber sein und warten :-). Wir haben ja keinen Stress. Jetzt kommt der Mann mit einem Gläschen Kernobstschnaps wieder raus, na dann Prost. Und bald das zweite Gläschen und dazu ein Stück Brot mit Käse drauf :-). Sehr nette Leute, aber wir können immer noch nicht weiterfahren. Auf einmal fragt er, ob wir 4x4 haben, zeigt uns einen schmalen steilen Weg hoch auf die andere Strasse, und wir fahren los. 4x4, Kriechgang und Sperre rein, und wir kraxeln gemächlich zurück auf die richtige Strasse.
Ushguli:
Ein gemütliches Bergdorf mit 75 Familien (220 Einwohnern) auf 2100m. Alte Wehrtürme wechseln sich mit Gästehäusern ab. Kühe, Schweine, Pferde, Hühner sind allgegenwärtig und die über 1000 Jahre alte St. George Kirche thront herrlich über dem Dorf. Sogar eine Schule gibt’s. Trotz der strengen Winter ist Ushguli ganzjährig bewohnt und über die Strasse erreichbar.
Zu Gesicht bekommen wir in Ushguli auch einen Filmstar. Der kleine Junge, der im Film Dede mitspielte, treffen wir vor einem der Restaurants :-).
Für die Nacht geht’s einen Kilometer in Richtung Shkhara Gletscher, wo wir noch das Gefühl haben eine ruhige Nacht in der Natur vor uns zu haben. Aber hierzu mehr im nächsten Bericht.
25.6.2022
Ushguli, Georgien
Wie so oft auf unseren Schlafplätzen gesellte sich gestern ein lieber aber magerer Hund zu uns, dem wir aus Mitleid etwas Hundefutter gaben. Netterweise schlief er dann unter dem Iveco und sobald es dunkel wurde, fing er an, die Nacht anzubellen, ohne Grund, und dies über Stunden!!! Alles anbrüllen, verjagen und Steine werfen blieb ohne Erfolg, er harrte in unserer Nähe aus und hielt uns mit seinem Gebell die ganze Nacht mehr oder weniger wach! Mit 5201 m ist der Schchara der höchste Berg Georgiens und der dritthöchste Berg des Grossen Kaukasus. Eigentlich hätten wir von unserem Schlafplatz aus freien Blick auf den majestätischen Gipfel, doch aufgrund des üblen Wetters wird uns die Aussicht leider verwehrt. Wenn wir schon den Berg nicht zu Gesicht bekommen, wollen wir zumindest den Gletscher sehen! So unternehmen wir trotz des anhaltenden Regens eine Wanderung durch das Enguri Flusstal, die bis zuhinterst ins Tal über eine grobe Schotterstrasse führt. Wir stehen vor der ersten Bachüberquerung und nirgends ist eine Brücke zu sehen. Gerade holpern zwei Tourbüslis heran und weil es drinnen im Bus keinen Platz hat, dürfen wir uns hinten auf das Trittbrett stellen und kommen so mit trockenen Füssen über den Bach. Allerdings war das Wasser trotz Trittbrett verdächtig nahe an unseren Schuhen... Das Tal weitet sich und wir wandern im flachen Talboden dem Gletscher entgegen. Die weiteren Bachüberquerungen meistern wir zum Glück ohne fremde Hilfe ;-). Für einen kurzen Moment hört sogar der Regen auf und einige Sonnenstrahlen finden den Weg durch die Wolken.
Zuhinterst im Tal beginnt dann der kurze Aufstieg, bis wir schon bald direkt vor der hohen Eiswand des Gletschers stehen, wo auch der Enguri Fluss entspringt. Ein eindrückliches Bild! Doch das Wetter lädt nicht zum Verweilen ein, der Regen setzt wieder ein und wir nehmen den Rückweg in Angriff. Das letzte Viertel des Weges dürfen wir uns auf die pitschnasse Ladefläche eines Pickups setzen und werden im strömenden Regen noch so richtig durchgeschüttelt :-). Nass bis auf die Unterhose kommen wir zum Iveco zurück, werfen sofort die Heizung an und machen uns einen gemütlichen Abend. Trotz der miserablen Nacht, wagen wir es nochmals, an diesem schönen Ort zu nächtigen…
26.6.2022
Ushguli – Zagari Pass, Georgien
Km: 10
Km Total: 16’710
(Unter „Videos“ ist ein Film vom Zagari Pass verfügbar)
Wieder eine Nacht, in der wir schlecht geschlafen haben! Wieder eine Nacht, in der der Hund stundenlang ins Nichts bellte.
Bei Regenwetter widmen wir uns dieser Homepage, gehen etwas Mittagessen im Dorf und besuchen die komplett aus Steinen erbaute, hübsche St. George Kirche oben am Dorf aus dem 9. oder 10. Jahrhundert.
Wir haben keine Lust auf eine dritte unruhige, mit Hundebellen erfüllte Nacht, also ziehen wir am späten Nachmittag los auf den Zagari Pass. Der Pass ist als Offroad Strecke berüchtigt und angeblich ohne 4x4 kaum machbar.
Wir wählen ihn trotzdem, da es einerseits eine Abkürzung von etwa 100 km ist (und nicht dieselbe Strecke zurückgeht), aber mehr noch, weil die Landschaft super sein soll! Und wir haben ja schliesslich ein Fahrzeug, mit dem man solche Strecken mühelos fahren kann.
8 Kilometer Strecke, eine Stunde. Die üblichen Hindernisse wie Pfützen, Steine, Schlamm und steile Passagen meistert unser Iveco mühelos :-).
Wir kommen zufrieden bei etwas Regen an und parkieren zuoberst auf dem Pass unser Auto direkt neben die „Strasse“.
27.6.2022
Zagari Pass – Okatse Canyon, Georgien
Km: 140
Km Total: 16’850
Endlich! Schönstes Wetter am Morgen. Ein Bergpanorama vom Feinsten und wir, völlig alleine, oben auf dem 2620 m hohen Zagari-Pass.
Wir starten eine kleine Wanderung zur nahegelegenen kleinen Kirche. Ein Bild, das locker eine Postkarte schmücken könnte! Schlussendlich sind wir 350 m höher, auf knapp 3000 m und sehen Georgien von einer seinen schönsten Seiten.
Schneebedeckte Berggipfel und im Vordergrund Blumenwiesen, die vom Winterschlaf gerade erwachen.
Jetzt sind wir aber gespannt wie die Fahrt auf der anderen Passseite weiter geht. Langsam geht’s über die steinigen Passagen weiter nach unten.
Und da kommt sie, die erwartete Bachdurchquerung. Maryse steigt aus um das Ganze auf Video festzuhalten :-). Naja, das Wasser ist nicht hoch, aber trotzdem ist es nicht ganz ohne durch die unzähligen Steine zu zirkeln ohne dass die Reifen Schaden nehmen. Auch Maryse ist zu Fuss rüber gekraxelt und wir fahren weiter. Die 15 km Offroad Strecke entlang üppig grüner Landstriche, schönen Blumen und einigen Wasserfällen sind geschafft.
Endlich Asphalt! Einige Gefahren bleiben aber weiterbestehen! In dieser Gegend gabs in den letzten Tagen enormen Regen. Vermutlich fehlen auch aus diesem Grund an etlichen Stellen Teile der Strasse. Diese wurde teils unterspült und ein Viertel der Strassenbreite ist eingebrochen. Mit mulmigem Gefühl fahren wir an solchen Passagen vorbei. Links halbeingebrochene Strasse, rechts Steine auf der Strasse vom häufigen Steinschlag. Der Fluss kommt nach wie vor reissend schwarz daher! Am Abend kommen wir ziemlich geschafft von der Fahrt beim Besucherzentrum des Okatse Canyon an und parkieren neben unseren neuen deutschen Nachbaren. Leider passiert noch ein kleines Unglück. Maryse geht zum Tor des dortigen Restaurants, der 5-jährige Alvin der deutschen Familie geht hinterher, die Restaurant-Frau öffnet das Tor, ihr Labrador Hund kommt raus und beisst tatsächlich den kleinen Jungen ins Bein, als dieser mit seinem Fahrrad davonfährt! Der Schrecken ist aber schnell vorbei, dem Jungen geht es gut, wir essen im Restaurant etwas Kleines und lassen den anstrengenden Tag zufrieden ausklingen!
28.6.2022
Okatse Canyon – Kinchkha Wasserfall, Georgien
Km: 10
Km Total: 16’860
10 Uhr morgens geht das Besucherzentrum des Okatse Canyons endlich auf. Ticket kaufen und los. Nach 3 km Fussmarsch auf dem Wanderweg durch einen Wald, kommen wir bei der Attraktion an. Der Canyon selbst, muss man zugeben, ist gar nicht das Highlight. Er ist schön, aber für uns ist das Spezielle eindeutig der Steg und die Plattform, die auch unser Adrenalin hochkommen lassen.
Sowohl der Steg als auch die Plattform hängen hoch über dem Boden in der Luft und man sieht weit unter seinen Füssen den Abgrund.
Der Weg zurück geht ebenfalls zu Fuss dem Strässchen entlang, wo 4x4 Mitsubishis, gefüllt mit Touristen, den krassen Offroad Weg fahren. Das Strässchen ist auch zu Fuss mühsam, jedoch lohnt es sich trotzdem.
Wir entdecken alte typische Häuser, die verlassen sind und der Natur überlassen werden, wir geniessen die allgemein sehr naturbelassene Gegend und sind beeindruckt von den riesigen Lindenbäumen, den wilden Gärten und Naturwiesen, die wir hier entdecken.
Zurück beim Parkplatz staunen wir nicht schlecht als dieser proppenvoll ist. Anscheinend funktioniert der Canyon zusammen mit der Plattform als Touristenmagnet ganz gut.
Mittagessen im dortigen Restaurant und gleich 7 km weiter zur nächsten Attraktion. Dem Kinchkha Wasserfall. Dieser 3-fach Wasserfall (25m – 70m – 20m) ist ebenfalls über eine Plattform zu bestaunen. Vom Naturerlebnis her ist dieser Fall mit seinem Flusslauf und den beeindruckenden Felswänden schöner als der Okatse Canyon!
Am Ende des Laufstegs entdecken wir die dortige Zipline. Also nichts wie los, und wir rauschen mit 60km/h über die 500m lange Zipline :-).
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