Kenya
31.10.-7.11.2013 Nairobi, Kenya
Gefahrene km 31.10.-7.11.2013: 210
Gefahrene km Total: 78'980
Das Programm in Nairobi bestand hauptsächlich aus Besuchen verschiedener Botschaften. Das Äthiopien Visum stellte sich entgegen unseren Befürchtungen als unproblematisch heraus. Verschiedenen Gerüchten nach hat der alte Botschafter Geld unterschlagen und durfte deswegen keine Visen mehr ausstellen... Nun ist aber ein neuer Botschafter am Werk und wir hatten das Visum einen Tag später in der Tasche. Etwas komplizierter war dann das Sudan Visum. Hierfür mussten wir ein Empfehlungsschreiben der Schweizer Botschaft vorweisen. An und für sich kein Problem und eine reine Formsache, aber leider befand sich die Schweizer Botschaft am anderen Ende der Stadt und mit dem fürchterlichen Verkehr in Nairobi wurde dies zu einer unglaublich zeitraubenden und nervenden Angelegenheit. Wir liefen das erste Mal am Freitagnachmittag bei der Botschaft an, leider war ausser den Sicherheitsleuten niemand mehr da... Was sind das auch für Manieren für eine Schweizer Botschaft? ;-). Fürs Wochenende wechselten wir dann auf einen sehr schönen und ruhigen Campingplatz etwas ausserhalb der Stadt, wo auch die Österreicher Susanne und Karl sowie die Engländer, Sophie und Richard (Siehe „More Overlanders“), ihr Lager aufgeschlagen hatten. Beide Paare sind ebenfalls mit ihren Fahrzeugen unterwegs Richtung Europa! Ganz unerwartet konnten wir noch eine Sonnenfinsternis beobachten! Leider spielte das Wetter nicht ganz mit, aber einen Teil konnten wir doch sehr schön sehen. Am Montag starteten wir dann den zweiten Versuch bei der Schweizer Botschaft. Gegen eine Gebühr von Fr. 40.- bekamen wir ohne Schwierigkeiten unser Empfehlungsschreiben. Kurz vor Büroschluss um 12 Uhr schafften wir es sogar auch noch auf die sudanesische Botschaft und konnten unsere Anträge abgeben. Auch dieses Visum wurde innert einem Tag ausgestellt. Nach diesen anstrengenden Arbeitstagen ;-) in der Stadt, verweilten wir noch zwei weitere Tage auf dem Campingplatz und schrieben endlich unsere Reiseberichte, putzten das Auto etc. In der Stadt, besuchten wir auch zwei grosse Shoppingcenter, wo es natürlich nach den Anschlägen vor einigen Wochen, erhöhte Sicherheitskontrollen gab. Bei jedem Auto wurde die Hecktür geöffnet und mit einem Spiegel die Unterseite kontrolliert. Auch unsere zwei Kisten auf dem Dach waren den Sicherheitsleuten etwas suspekt und wir mussten sie öffnen! Beim Eintreten ins Gebäude musste man den Inhalt seiner Taschen offenbaren und man wurde teilweise auch noch abgetastet. Auffallend waren auch die vielen bewaffneten Soldaten, die im Einkaufscenter patrouillierten.
8.11.2013 Nairobi – Lake Naivasha, Kenya
Gefahrene km 8.11.2013: 120
Gefahrene km Total: 79’100
Endlich weg von Nairobi. Durch grüne Hügellandschaften zogen wir Richtung Norden bis an den Naivasha See. Unser Camping für diese Nacht lag direkt am See und man konnte den diversen Vogelarten zusehen. Speziell für uns waren vor allem die etwa 100 Pelikane die gleichzeitig vorne durchs Wasser zogen :-).
9.11.2013 Lake Naivasha, Kenya
Gefahrene km 9.11.2013: 70
Gefahrene km Total: 79’170
Während unserem Morgenessen auf dem Campingplatz entdeckten wir plötzlich hoch oben in den Bäumen drei prächtige „Black and White Colobus“ Affen. Man sieht diese felligen Affen nicht sehr oft, da sie die Bäume nicht häufig verlassen und meist hoch oben in den Baumkronen sitzen. Den Tag verbrachten wir im nahegelegenen Hell’s Gate Nationalpark. Die hohen rostfarbigen Felswände des Hell’s Gate Gorge sind sehr beeindruckend und im breiten flachen Tal dazwischen spazieren gemütlich Zebras, Antilopen und Wildschweine umher. Der Eingang des Tals wird markiert vom 25 Meter hohen vulkanischen „Fischer’s Tower“, welcher nach dem deutschen Entdecker Gustav Fischer benannt wurde. Dieser kam im Jahre 1882 hier vorbei, wurde aber von den Massai gestoppt, die dann fast die ganze Expeditions-Truppe abschlachteten... Am südlichen Ende dieses Tals machten wir dann eine kurze Wanderung in eine wunderschöne schmale Sandstein-Schlucht. Zum Abschluss unseres Ausfluges fuhren wir noch an den benachbarten kleineren Oloiden See. Hier gibt es unzählige Flamingos und wir fanden einen schönen Campingplatz direkt am See mit super Aussicht auf die rosaroten Vögel :-).
10.11.2013 Lake Naivasha – Nakuru, Kenya
Gefahrene km 10.11.2013: 100
Gefahrene km Total: 79’270
Grundsätzlich war unser Plan den See am Morgen zu verlassen und direkt nach Nakuru zu fahren. Unsere Campingnachbaren aus Südafrika machten uns den Vorschlag mit ihnen aufs Boot zu kommen, da sie sowieso eins mieten würden. Wir willigten zum Glück ein und los ging die stündige Bootstour kurz nach dem Frühstück. Wir hätten was verpasst wenn wir nicht auf die Tour mitgegangen wären. Da waren nicht nur hunderte von Flamingos zu sehen, sondern noch Pelikane, Zebras, Giraffen, Wildschweine und viele Nilpferde. Es ergab sich ein herrliches Bild, im Hintergrund einige Giraffen und vorne im Wasser die Nilpferde sowie die rosaroten Flamingos :-).
Nach der herrlichen Bootstour zogen wir los und landeten leider auf einer „Strasse“ die einfach nur mühsam war! Grobes Geröll wechselte sich regelmässig mit Wellblechpiste oder Schlaglochpiste ab! Wir wählten diese Strecke da sie kürzer war und wir so nicht dieselbe nehmen mussten wie wir kamen. Endlich hatten wir es zurück auf die grosse Hauptstrasse geschafft.
Unser Mittagessen bestand anschliessend aus einem Ziegenbein! Kein Witz! Auf der Hauptstrasse Richtung Norden liegt ein berühmter Essenstopp wo an jeder Ecke gegrillt wird. Da das kleine Fleischmuster bei einem der unzähligen Grill-Beizlis so gut schmeckte, liessen wir uns überreden zu dem ganzen Bein (Wurde nur als ganzes verkauft). Dazu gabs Reis, Pommes-Frites und etwas Tomaten-Zwiebelsalat. Wir wussten natürlich von Anfang an, dass es zu viel Fleisch ist, aber der Rest wurde mit Alufolie umhüllt, landete vorne im Landy, bereicherte später unser Abendessen und einen Tag später hatte der Campingplatzhund den Jackpot gewonnen und nagte den Rest noch vom riesigen Knochen ab :-).
Mit überfüllten Bäuchen tuckerten wir weiter bis Nakuru. Unseren ursprünglichen Plan, den Nakuru Nationalpark zu besuchen, wurde schlussendlich gestrichen! Wir besuchten kurz das Eingangstor zum Park um uns über alles zu erkundigen. Erschreckend war der Wasserspiegel des Sees im Park. Das Hauptgebäude war noch knapp am trockenen, jedoch lag ein weiteres Gebäude halb unter Wasser und einige der Strassen des Parks natürlich auch. Ebenfalls der am Morgen besuchte See hatte enorm viel Wasser und viele Bäume standen deutlich unter Wasser. Niemand weiss genau warum, mysteriös! Wir fragten noch ein paar andere Parkbesucher wie viele Tiere sie sahen, und als diese Antworten eher mager ausfielen war der Fall klar. Wir hatten nicht im Sinn 80 Franken pro Person zu bezahlen für ein paar Giraffen, Zebras und Wildschweine :-).
11.11.2013 Nakuru – Nyahururu, Kenya
Gefahrene km 11.11.2013: 60
Gefahrene km Total: 79’330
Die mit Schlaglöchern übersäte Strasse nach Nyahururu führte uns wieder in etwas höhere Gefilde. Es wird viel Landwirtschaft betrieben in dieser Gegend und auch Teeplantagen gabs. Das erste Mal in unserem Leben überquerten wir den Äquator und stoppten selbstverständlich um ein Foto zu machen. Natürlich gab es hier einige Souvenirstände und wir bekamen eine Demonstration der Coriolis Kraft. In einem kleinen Schälchen mit einem Loch in der Mitte sah man wie das Wasser in der nördlichen Hälfe mit dem Uhrzeigersinn abfloss und in der südlichen Hälfte gegen den Uhrzeigersinn. Direkt auf den Äquator floss das Wasser ohne Drehungen ab! Angekommen auf 2360m im Städtchen Nyahururu besichtigten wir die Thompsons Wasserfälle, die direkt neben unserem Campingplatz liegen. Da es in der letzten Zeit viele Regenfälle gab, war der 72m hohe Wasserfall doch ziemlich sehenswert!
12.11.2013 Nyahururu – Nanyuki, Kenya
Gefahrene km 12.11.2013: 180
Gefahrene km Total: 79’510
Wie schön, wir hatten wieder einmal einen Tag wo wir fast nur gute Strassen hatten :-). Was uns momentan ein wenig aufs Gemüt schlägt ist das Wetter, da es fast jeden Tag irgendwann mal regnet und nicht all zu warm ist.
13.11.2013 Nanyuki, Kenya
Gefahrene km 13.11.2013: 160
Gefahrene km Total: 79’670
Frühmorgens machten wir uns auf in das privat geführte Ol Pejeta Naturreservat. Zähneknirschend bezahlten wir den saftigen Eintrittspreis von 85 USD pro Person! Während unserer Fahrt quer durch den Park, sahen wir einige Elefanten und Büffel, diverse Antilopen, etliche Wildschweine und Zebras, verschiedene Vögel und Affen sowie mehrere Giraffen und Schakale. Es gab hier auch einige von den sehr gefährdeten „Grevys Zebras“, die viel schmalere Streifen haben und einen weissen Bauch. Ein sehr spezielles Erlebnis und der Höhepunkt des Tages war, als wir direkt neben der Strasse ein Rudel von 15 jungen „Painted Dogs“ (eine Art Wildhunde) samt vier ausgewachsenen Exemplaren entdeckten! Die Jungschar hatte gerade Spielstunde und sie tobten und hüpften wie wild umher :-). Ein wirklich herrliches Tiererlebnis! Auf der Rückfahrt zum Tor, erblickten wir plötzlich noch vier Nashörner, die aber anscheinend auch in einem weitläufigen Gehege gehalten werden, vermutlich um sie vor Wilderern zu schützen. Gleich ein paar hundert Meter weiter, ausserhalb des Geheges, sahen wir gleich nochmals ein Nashorn. Leider war es schon am eindunkeln und somit nicht mehr die ideale Zeit zum Tiere beobachten und fotografieren L. Der Nationalpark bietet auch zwei sehr aussergewöhnliche Dinge. Zum einen das zahme Nashorn Baraka, das in einem Kampf mit einem seiner Artgenossen leider sein Augenlicht verloren hat und nun in einem Gehege wohnt. Ein Ranger führte uns zum Gehege und holte Baraka für uns persönlich an den Zaun. Wir durften das Nashorn mit Zuckerrohr füttern und es liess sich von uns sehr gerne hinter den Ohren kraulen :-). Die andere Kuriosität war das Schimpansen-Heim, wo misshandelte und verwahrloste Schimpansen aus ganz Afrika aufgenommen werden. Meist wurden die Affen vorher als Haustiere oder Schauobjekte in kleinen Käfigen gehalten, waren total unterernährt und vernachlässigt. Hier werden sie wieder aufgepäppelt und dann in ein grosses Gehege entlassen. Mit einem Ranger und ein paar Früchten im Sack machten wir uns auf die Suche nach den Schimpansen. Nach ein paar Lockrufen kamen einige angelaufen. Genüsslich verschlangen sie die Früchte und wir konnten die faszinierenden Lebewesen aus nächster Nähe beobachten. Sehr spannend zu sehen war, wie ähnlich sie den Menschen sind! Laut verschiedenen Studien ist der Mensch dem Schimpansen zwischen 95% und 99% genetisch identisch.
Die natürlichen Lebensräume der Schimpansen sind in Zentral- und Westafrika. Leider sind die Affen vom Aussterben bedroht, vorwiegend wegen der Abholzung der Regenwälder und auch weil z.B. im Kongo das Schimpansen-Fleisch nach wie vor als Delikatesse gilt L!
Per Zufall fanden wir auf der Rückfahrt ins Städtchen das „Lily Pond Irish Pub“, wo wir ein köstliches Abendessen bekamen und zudem noch in den Genuss eines Filmabends kamen. Freundlicherweise liess uns der irische Besitzer Gerry dann auf dem Parkplatz des Pubs übernachten!
14.11.2013 Nanyuki – Isiolo, Kenya
Gefahrene km 14.11.2013: 90
Gefahrene km Total: 79’760
Und wieder sind wir etwas näher an der Schweiz ;-). Um die Mittagszeit erreichten wir Isiolo, wo wir auf einem gemütlichen Camping wiedermal gratis Internet geniessen konnten :-). Da mein (Stefan) Geburtstag war gönnten wir uns ein paar kühle Bierchen beim sonnigen Wetter :-).
15.11.2013 Isiolo, Kenya
Gefahrene km 15.11.2013: 0
Gefahrene km Total: 79’760
Ruhetag :-)!
16.11.2013 Isiolo – Archers Post, Kenya
Gefahrene km 16.11.2013: 50
Gefahrene km Total: 79’810
Nach einem Frühstück mit gesunder Kamelmilch (man muss ja alles mal ausprobieren :-) ) zogen wir los und kamen bald einmal in der Nähe des Samburu Nationalparks, im Dorf Archers Post, an.
Der dortige Campingplatz wurde von Frauen gegründet, welche sich entschlossen hatten, ihre Männer wegen ungerechter Behandlungen zu verlassen. So konnten sie eine eigene Existenz gründen und haben vermutlich nun ein besseres Leben. In Afrika ist so etwas ein sehr mutiges Unterfangen. Der Platz liegt fantastisch am Fluss mit herrlicher Aussicht!
17.11.2013 Archers Post, Kenya
Gefahrene km 17.11.2013: 110
Gefahrene km Total: 79’920
Heute besuchten wir nochmals, und wahrscheinlich auch das letzte Mal auf unserer Reise, einen Nationalpark. Leider wurde dieser Tag im Samburu Nationalpark ein bisschen zur Enttäuschung. Wir sahen zwar einige Tiere, wie Elefanten, Giraffen, Zebras, Antilopen und diverse Vögel, aber im Vergleich zu anderen Parks in viel kleineren Mengen. Leider blieben auch die von uns so sehr ersehnten Löwen, Leoparden oder Geparde aus L. Etwas Neues waren die Gerenuk-Antilopen, die einen sehr langen giraffenähnlichen Hals haben :-). Zudem hatte es äusserst viele sehr kleine Rehe, die etwa in der Grösse eines mittleren Hundes sind und fast immer zu zweit unterwegs sind. Auch die Elefanten hatten etwas Spezielles an sich und zwar waren sie nicht wie normal grau sondern rot-bräunlich. Dies kommt davon, dass sie sich mit der roten Erde, die typisch ist für diese Gegend, einstäuben. Ein Ausgleich für die fehlenden Tiere war die wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft ringsherum. Entlang des Ewaso Ngiro Fluss war alles sehr grün und gesäumt mit Bäumen und speziellen Palmen, etwas weg vom Fluss gab es offene Savannen und Wüsten aus Gebüsch und im Hintergrund einige grüne Hügel.
18.11.2013 Archers Post – Marsabit, Kenya
Gefahrene km 18.11.2013: 230
Gefahrene km Total: 80’150
Diese Strecke ist der erste Abschnitt der berüchtigten, knapp 500km langen Strasse nach Äthiopien. Marsabit ist der übliche Zwischenstopp bei dem man übernachten muss auf dem Weg nach Äthiopien. Die ersten 100km waren neu geteert. Auf den weiteren 130km lag die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 20km/h!!! Wir sind leider ein paar Jahre zu früh, ansonsten wäre wohl die ganze Strecke neu! Die Türken betreiben hier den Strassenbau und das ganze wird Co-finanziert von der EU! Die letzten 130km waren zum Teil extrem wellig, so dass wir teilweise mit 10km/h oder weniger unterwegs waren! Da es hier und da neben der „Strasse“ weichere Pisten hatte, wichen wir jeweils aus. Da es jedoch vor kurzem regnete, musste der Landy hier und da zeigen wieso er der beste 4x4 genannt wird :-). Einmal haben wir es ein wenig unterschätzt und der Schlamm wurde immer mehr. Natürlich war anhalten plötzlich keine Option mehr, da man sonst absäuft und stecken bleibt. Also Gas geben und volle Pulle durch den Schlamm kämpfen! Da ich so konzentriert war mit der Schlammschlacht musste Maryse vom Beifahrersitz aus den Scheibenwischer betätigen weil wir kaum mehr raussahen :-)!!!
Also verzichteten wir von nun an auf die weichen Seitenwege und fuhren weiter auf der steinigen Holperstrasse. Die Strecke war ansonsten landschaftlich sehr schön. Diverse Berge und Felsformationen ragten aus dem sonst eher flachen Gebiet raus. Da wir uns in dem Samburu Stammesgebiet aufhielten, kamen uns auch einige wunderbare Exemplare dieser Stämme entgegen. Drei Männer winkten uns zu und wir entschlossen uns kurzerhand anzuhalten. Sie fragten uns für etwas Wasser, also gaben wir ihnen etwas und fragten sie im Gegenzug ob wir ein Foto von ihnen machen können. Gegen ein wenig Geld waren sie einverstanden und hatten eine riesen Freude an den Fotos. Auf der ganzen Strecke sieht man hauptsächlich solche traditionellen Stammesleute und lediglich in den Städtchen gibt es hier und da „normal“ bekleidete Leute. Die Tierwelt hat sich auch ein wenig geändert. Zum ersten Mal in Afrika sahen wir wieder einzelne Herden von Kamelen welche als Nutztiere verwendet werden.
Kurz vor Marsabit erlebten wir zum ersten mal etwas, von dem wir schon so oft von anderen Reisenden gehört haben. Am Strassenrand stehende Kinder welche nach Süssigkeiten oder Geld betteln und anschliessend Steine nachwerfen wenn man nicht anhält!! Das eigenartige ist jedoch dass es hier schon passierte. Wir hörten dieses bisher nur von Äthiopien! 3 mal nahm ein Kind einen kleinen Stein und warf ihn uns nach. Einmal davon hat es den Landy getroffen! Was es mit dieser Aggressivität auf sich hat, und warum es anscheinend ausschliesslich in einer Region Afrikas passiert, bleibt wohl immer ein Rätsel! Es ist einfach nur dämlich und hirnlos!
In Marsabit, einem Ort mitten im Stammesgebiet übernachteten wir auf einem Campingplatz der von einem Schweizer geleitet wird! Unglaublich!
19.-20.11.2013 Marsabit, Kenya
Gefahrene km 19.-20.11.2013: 0
Gefahrene km Total: 80’150
Nach dem anstrengenden Fahr-Tag von gestern, brauchten wir ein wenig Erholung und relaxten einen Tag auf dem Campingplatz. Am zweiten Tag unternahmen wir einen Spaziergang ins Dorf. Auf dem staubigen Marktplatz tummelten sich viele Frauen des Samburu Stammes, die vor allem wegen ihrem grosszügigen Hals- und Kopfschmuck aus Glasperlen auffallen.
21.11.2013 Marsabit, Kenya – Moyale, Äthiopien
Gefahrene km 21.11.2013: 260
Gefahrene km Total: 80’410
Nun war die Zeit gekommen. Wir mussten uns auf den Weg machen über eine berüchtigte, sehr schlechte Strasse. Die ersten 50km waren perfekt geteert und für die weiteren 190km benötigten wir 10 Stunden!! Glücklicherweise hatte es die letzten Tage nicht geregnet, somit hatten wir keinen Schlamm durch welchen wir uns nicht auch noch kämpfen mussten! Nebenbei ist zu erwähnen, dass dies nicht irgendeine kleine Nebenstrasse ist, sondern die Hauptverbindungsstrecke zwischen Kenya und Äthiopien! Um 5 Uhr Morgens fuhren wir los. Die Gegend nördlich von Marsabit bis an die Grenze gilt als etwas unstabil, da sich die verschiedenen Stämme zeitweise bekämpfen und die Truppen der Regierung auch noch mitmischen. Nach 20 Minuten Fahrzeit kam die erste Militärkontrolle, welche uns fragte wieso kein bewaffneter Begleitschutz bei uns im Fahrzeug sitze?! Nach etwas diskutieren meinte er dass es doch nicht so gefährlich sein sollte und wünschte uns viel Glück :-)! Da auf der gesamten Strecke die Strasse neu gebaut wird hat es auch einige Sicherheitsleute anwesend. Zudem machten wir unsere Pausen nur bei Baustellen oder Dörfern, und nicht mitten in der Wildnis.
Die Strecke an sich war mit der hügeligen Landschaftlich sehr schön. Unterwegs sah man ab und zu wie schlimm der Schlamm auf der Fahrbahn bei Regen sein musste und wieso einige Fahrzeuge jeweils stecken bleiben!!
Da es kaum Verkehr hatte, agierten wir wieder mal für kurze Zeit als Taxi. Dieses mal sassen 3 ältere Stammesgenossen, 2 Frauen und ein Mann, hinten im Landy :-). Vorbei an kleineren Kamelherden und kugelförmigen Hütten kamen wir der Grenze immer näher. Etwas erstaunt waren wir, als wir kurz vor Moyale an 2 Dörfern vorbei kamen welche völlig ausgestorben waren! Keine Tiere, keine Menschen! Wir fanden später heraus, dass diese Völker wegen der „Stammeskriege“ vertrieben wurden oder geflüchtet sind. Da wir gegen 4 Uhr ankamen reichte die Zeit noch um über die Grenze zu gehen und die erste Nacht in Äthiopien zu verbringen. Der Grenzübergang verlief problemlos. Das einzige lästige waren wieder einmal die Geldwechseljungs! Nach der Grenze hiess es erst mal wieder Strassenseite wechseln! Nach 1 ½ Jahren auf der „falschen“ Strassenseite fahren fühlte es sich doch eher komisch an wieder auf der „richtigen“, rechten Seite zu sein :-). In einem Hotel konnten wir auf einem Platz campen und was feines essen. Da wir es mit dem Äthiopischen Essen bestellen noch nicht so im Griff hatten, wurden unsere Mägen etwas überfüllt :-).